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timarion  Moselbad Cochem Zitat
26.3.2016 - 22:26 Uhr
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Dr.Sauna Ranking

Das Moselbad Cochem liegt im Stadtteil Cond auf der rechten Moselseite. Innerhalb des Ortes, wenn man von der A 48 kommt und sich dann in Richtung Koblenz hält, muß man am Bahnhof vorbeifahren und dahinter links abbiegen, über die Brücke und dann ein Stückchen weiter geradeaus fahren, das Bad ist auf der linken Seite nicht zu übersehen. Parkplätze gibt es ein paar vor dem Haus, weitere auf einem unbefestigten Platz dahinter sowie auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Das Parken hier ist kostenlos.

Noch vor dem Empfang geht es hinter der Eingangstür rechts nach unten zum italienischen Restaurant „Paradiso“, das auch im Bad die Verpflegung übernimmt. Geradeaus ist die Kasse. Von hier aus kann man durch eine Glasfront auch einen Blick in das Hallenbad werfen. Im Sommer geht es von der Kasse aus nach links ins Freibad, ganzjährig hingegen nach rechts ins Hallenbad und zur Sauna. Ein Übertritt von Hallen- zum Freibad ist leider nicht möglich. Neue Gäste erhalten eine kurze Erklärung, wo was zu finden ist. Generell möchte ich festhalten, daß das Personal im Moselbad sehr freundlich ist.

Man erhält nach Entrichtung des Eintritts eine Karte mit Barcode, die für Ein- und Austritt benötigt wird. Damit passiert man ein erstes Drehkreuz, geht durch eine Glastür, vorbei an einer Modellanlage von Cochem im H0-Format und den Umkleiden für das Bad zu einem zweiten Drehkreuz zur Sauna. Hier wird die Karte abermals benötigt. Erneut durch eine Tür, teilt sich nun der Gang in zwei Sammelumkleiden. Ich habe die rechte genommen. Es gibt eine breite Sitzbank und eine Reihe mit Spinden. Die Schlüssel hierfür werden durch das Einstecken der Karte freigegeben. Neben dem Schlüssel befindet sich auch ein Chip am Armband, der für den Wechsel ins Bad und zurück benötigt wird.

Hinter den Umkleiden befinden sich zwei Duschen in Form gelber Plastikwannen sowie Toiletten. Man geht erneut durch eine Tür und hält auf eine Wendeltreppe zu, die zu einem Ruheraum mit zentralem Kamin im Obergeschoß führt. Es gibt dort Holz-Wippliegen mit dicken Kunstlederauflagen. Wirklich ruhig ist es hier aber nicht, da sich gleich darunter die Saunabar befindet, wo gerne lebhaft geschwatzt wird. Da hier auch alles offen gestaltet wurde und ferner ein Fernseher diesen Raum bereichert, ist dies vielleicht auch eher als Plauderecke gedacht.

Hinter besagter Wendeltreppe befindet sich die Theke der Saunabar, wo es Getränke und soweit ich sehen konnte Knabbereien in Form von Erdnüssen und Chips zu kaufen gab. Es wird hierzu Bargeld benötigt. Hinter der Saunabar befindet sich links die 80-Grad-Sauna, die mit Geräuschen von Vogelgezwitscher und Wasserplätschern beschallt wird und angenehm nach Eukalyptus roch.

Geradeaus folgt eine Trennwand mit Durchlaß, wo sich rechts zunächst eine Tür für den Schlafraum befindet (den ich nicht genutzt habe) sowie danach Taschenablagen. Links hingegen sind Fußbäder und die 90-Grad-Aufgußsauna. Hinter einer weiteren Trennwand mit Durchlaß ist links ein Edelstahl-Kalttauchbecken, rechts ein kleiner Duschbereich mit Schwall-, Regen- und Brausedusche sowie Schwalleimer. Nach einer dritten Trennwand folgt nun rechter Hand ein heller Ruheraum mit Plastikliegen und erneut Kunstlederauflagen.

Links befindet sich das Dampfbad, das leider einen sehr maroden Eindruck macht. Die Wände sind aus scheußlich-orangem Kunststoff, die Bänke gleichfalls aus Kunststoff, aber in Saunabank-Optik und mit zwei Sitzebenen. Der Wasserschlauch mit Duschkopf hängt nur noch locker in der Halterung, und er tropft gerne. Immerhin dampft es ordentlich und es riecht nicht muffig. An dieser Stelle sollte vielleicht erwähnt werden, daß das Moselbad samt Sauna 1975 eröffnet wurde, 1983 komplett abbrannte und 1985 wieder im alten Zustand errichtet wurde, weshalb die gesamte Farbgebung hier in damals vielleicht einmal schicken, heute aber indiskutablen Braun-Orange-Tönen gehalten ist. Hinter dem Dampfbad befindet sich noch ein Solarium, diesem gegenüber der Ausgang zum Außenbereich. Der besteht im Prinzip nur aus einer Terrasse mit ein paar Plastikliegen sowie zur Zierde ein kleiner Kieselbachlauf ohne Wasser mit einer einer Edelstahlbrücke ohne Geländer zu einer Dusche ohne Funktion. Ein paar auf griechisch gemachte Kitsch-Säulen runden den traurigen Eindruck ab. Das auf der Internetseite angepriesene Sanarium habe ich nicht ausfindig machen können, habe aber auch nicht danach gefragt.

Aufgüsse gibt’s dreimal täglich in der 90-Grad-Sauna. Ich machte einen mit, wo mit mir ganze drei Teilnehmer den Schwitzraum bevölkerten, so daß jeder eine ganze Bank für sich alleine hatte. Aufgegossen wurde in vier Runden mit einer Pause nach der zweiten, wo auf Wunsch Salz gereicht wurde. Zudem gab es während des Aufgusses Eis zum abkühlen, obwohl es nicht unerträglich heiß wurde. Das Publikum der Cochemer Sauna scheint fast ausschließlich aus Stammgästen zu bestehen, die sowohl untereinander als auch dem Personal bekannt sind. Entsprechend locker geht es auch bei den Aufgüssen zu, ohne daß dies in irgendeiner Weise unangenehm wäre. Im Gegenteil: Es hat sich dort eingebürgert, vor der Sauna zu warten, bis der Saunameister den Aufguß ausruft und daß dann alle gemeinsam hineingehen.

In der reinen Stammkundschaft liegt aber auch das Problem der Cochemer Anlage: Es sind auf Dauer zu wenig Leute, der Betrieb trägt sich nicht, Renovierungen, Neuerungen oder gar Erweiterungen bleiben aus, noch weniger Leute kommen usw. Vor zwei Jahren wurde die endgültige Schließung in der Verbandsgemeinde diskutiert, statt dessen wurden die Öffnungszeiten drastisch eingedampft und die Eintrittspreise kräftig erhöht.

Darin enthalten sind natürlich der Besuch des Bades, das in den Sommermonaten vornehmlich von belgischen und niederländischen Touristen bevölkert wird. Dorthin gelangt man durch das Drehkreuz vor dem Saunabereich, an den Umkleiden vorbei und dann eine Treppe hinunter. Hier geht es nach links zu den Herren-, nach rechts zu den Damenduschen. Man steht dann in einer recht düsteren Halle vor einem 25-plus-ein-paar-Meter-Becken, das sowohl zum Bahnenschwimmen als auch als Wellenbecken genutzt wird. Der Nichtschwimmerbereich wird auch für divese Kinderbespaßungen genutzt. Dieses Bad sieht immer noch genau so aus wie vor über 40 Jahren; vom hinteren Bereich kann man an einer Erhöhung der Decke, die auch vom Kassenbereich einsehbar ist, eine aufgemalte Stadtsilhouette sehen, wo das Jahr der Eröffnung, des Brandes und der Wiedereröffnung festgehalten sind.

An der inneren Längsseite befindet sich außerdem ein räumlich abgetrenntes Kleinkinderbecken sowie die „Bikini-Bar“, wo bereits erwähnter Italiener auch die Badegäste verköstigt, auch hier gegen Bares. Dies hat aber auch den Vorteil, daß man nicht nur die üblichen Fritten und Würstchen und Gedöns bekommt, sondern auch aus einer kompletten Pizza-Kollektion, diversen Nudel- und Salatvariationen und sogar Schnitzeln und Steaks wählen kann. Die Preise befinden sich auf dem üblichen Restaurant-Niveau. Die Bedienung muß mittels einer Klingel herbeigerufen werden, erscheint dann auch recht schnell. Die Wartezeiten auf das Essen sind kurz.

Neben der Bademeisterloge ist ein Durchgang zu den Nichtschwimmerbecken eine Etage tiefer, wohin man entweder über eine Treppe oder die 55-Meter-Rutsche gelangt. Hier nun Spaßbadarchitektur der frühen Achtziger. Ganzjährig ist hier ein sehr kleines Außenbecken von ca. 20 m² Fläche geöffnet. Durch einen Durchgang gelangt man nun in den neusten Anbau, der nach 90er Jahren aussieht: Ein Whirlpool für ca. zehn Personen, eine breite Steilrutsche (oder eben noch eine Treppe) nach unten (mittlerweile also schon das dritte Untergeschoß) ins Kinderland, wo sich Eltern mit kleinen Kindern unter einer transparenten Kuppel in drei Becken verschiedener Tiefen vergnügen können. Ergänzt wird das Angebot durch Wärmeliegen und einen Schlafraum für Kleinkinder.

Für Familien ist also der Besuch des Bades sehr zu empfehlen, für Saunisten allenfalls, wenn sie sich ohnehin gerade in Cochem oder in der unmittelbaren Nähe aufhalten und ein paar Schwitzrunden in mehr oder weniger familiärer Atmosphäre einlegen möchten. Eine weite Anreise lohnt sich leider nicht, dazu ist dann schon Bad Bertrich zu nahe, wo man für einsfuffzich mehr jeden Tag ganze fünf Saunen, ein gefliestes Stein-Dampfbad und stündliche Aufgüsse bekommt und dabei einen Außenpool mit Liegewiese nutzen kann – alles Dinge, mit denen Cochem bei weitem nicht mithalten kann. Montags und dienstags ist die Sauna gänzlich geschlossen, mittwochs bis freitags ist von 14 bis 22 Uhr geöffnet, davon mittwochs nur für Damen, samstags ist von 12–19, sonntags von 10–19 Uhr offen, Tagespreis 17 € für Erwachsene, 13,90 € für Jugendliche, 11,70 € für Kinder.