1.7.2016 - 13:01 Uhr
1520 Posts
Saunaspezialist
|
hübsche Bilder hast du da gezeichnet. Nur sagen die nichts über die Konstruktion oder den Grundriss der eigentlichen Sauna. Wo soll z.B. das Regenwasser vom Dach hin?
Zum Wandaufbau - warum so kompliziert? Ich würde auf jeden Fall immer versuchen ohne jegliche Folie auszukommen.
Warum?
Eine Sauna besteht innen immer aus Massivholz. Dieses Holz nimmt Feuchtigkeit auf und gibt sie wieder ab. Wird das Holz am trocknen gehindert, kann es Schaden nehmen. Bei einer Innensauna mit Alufolie lässt man nach dem Saunieren etwas die Tür offen stehen. So kann die Sauna von innen trocknen. Bei einer Aussensauna möchte man das nicht. Ausserdem kann man nie Gewährleisten, dass nicht doch Feuchtigkeit in die Wandkonstruktion gerät. Ein Diffusionsoffener Wandaufbau nimmt dadurch keinen Schaden. Deshalb ist es bei einer Aussensauna besser, wenn das Holz auch von Aussen trocknen kann. Damit verbieten sich alle Dampfsperren im Aufbau. Hat man zusätzlich Dämmstoff im Wandaufbau sollte auch der ungehindert trocknen können.
Der einfachste Wandaufbau ist Massivholz z.B. Blockbohlen. Wenn man aus verschiedenen Gründen kein Massivholz möchte, sollte man bei Aussensaunen versuchen den Wandaufbau Bauphysikalisch ähnlich einer Massivholzwand auszuführen. Das einfachste Prinzip wäre eine Ständerwand beidseitig mit Holz beplanken und die Dämmung mit Holzfaser auszuführen.
Zusätzlich sollte die Wand aber auch noch eine Winddichte Schicht haben. Anstatt diffusionsoffener Folie bieten sich da OSB Platten an. Sie bieten ausserdem zusätzliche Dämmung/Wärmespeicherung, Aussteifung der Wände (was man beim Konstruktionsholz einsparen kann) und damit mehr Stabilität und sind trotzdem Diffusionsoffen wie Massivholz und ausserdem verhältnissmäßig billig. Wenn du aber aus optischen Gründen Aussen etwas anderes haben möchtest sollte das entweder Diffusionsoffen oder mit Hinterlüftung ausgeführt werden.
In deinem Fall wäre mein Vorschlag für den Aufbau von innen nach aussen:
Profilholz 19mm (du möchtest daran ja noch Bänke Ofen etc. befestigen)
- - Alternativ 12mm Profilholz + 12mm OSB-Platten
Ständerwerk 40/60 mit Holzfaserdämmung 60mm
- - 6cm reichen! Stabilität kommt in Verbindung mit OSB-Platten
OSB Platten 15 oder 18mm
Dachlatten mit Lücken für Hinterlüftung
HPL-Platten die mit wenigen Milimetern Spalt befestigt werden um eine Hinterlüftung zu gewährleisten.
Das entspricht einer Gesamtwandstärke von ca. 12cm + HPL Platten.
Dieser Aufbau ist komplett Atmungsaktiv und durch die HPL-Platten Wettergeschützt. Das Dach kann im Prinzip genauso konstruiert werden.
Nur das Ständerwerk/ die Sparren sollten beim Dach erheblich stärker ausgeführt werden.
Bei einem Flachdach ohne Dachüberstand hast du einen erheblichen konstruktiven Aufwand für die Dachentwässerung. Viel einfacher wäre ein einfaches Satteldach oder einfaches Pultdach mit anständigem Gefälle und etwas Dachüberstand.
Andy
|