9.7.2015 - 11:24 Uhr
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Saunaobermeisterin
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Das Monte Mare Rengsdorf liegt in der Nähe von Koblenz. Fährt man die Monte Mare Straße zum Bad kommt man zu einem Parkplatz, etwas weiter ist ein weiterer Parkplatz. Man blickt auf einen grauen Betonklotz aus den 70iger Jahren, in dem eine Dentalpraxis untergebracht ist. Das Monte Mare ist etwas dahinter versteckt. Es ist ebenfalls ein 70iger Jahre Betonbau. Am Eingangstresen bekommt man ein Armband, welches neben einem Chip auch noch einen fast haustürgroßen Zylinderschlüssel hat. Damit ist man auch auf einen Spind festgelegt. Zunächst geht man die Treppe hinunter und kommt in einen Badumkleidebereich. Diesen muss man bis zum Ende durchqueren um dann sich an zwei Schrankreihen umzuziehen. Es gibt außer einer normalen Ruhebank keinerlei Sitzmöglichkeiten. Durch eine Stahltür gelangt man in die Sauna. Dort ist es etwas arg dunkel. Es gibt Wärmetische mit Auflagen und erste Saunen zu sehen. Man befindet sich in der unteren Saunaebene. Hier gibt es ein Calidarium, ein Dampfbad, eine Mediationssauna und eine Sauerstoffsauna sowie einen großen Duschbereich. Man kann hier auch in die untere Ebene des Gartens gelangen. Über eine recht steile Stahltreppe gelangt man ins obere Stockwerk, dabei kann man vom Treppenabsatz auf den Ruheraum schauen, die Saunagäste dort liegen auf dem Präsentierteller.
Oben angekommen befindet man sich mitten im Bistrobereich. Geht man nach links kommt man zu einem Whirlpool und einem Duschbereich, sowie zur Panoramasauna, in der auch Aufgüsse stattfinden. Das Dampfbad ist außer Betrieb, davor steht ein Holzfass mit Eiswürfeln. Man kann hier in den Saunagarten gehen. Dort befindet sich ein kleinerer normal temperierter Pool. Durch eine Hecke kommt man auf die Liegewiese und auf terrassenförmig angelegte Reihen mit Liegen. Man blickt auf die untere Gartenebene und kann von dort auch über Steintreppen nach unten gehen. Die untere Gartenebene hat einen recht großen Pool, in dem man auch mal ein paar Bahnen schwimmen kann. Neben dem Pool gibt es noch einen Außenwhirlpool, der recht warm ist. Rund herum sind die Pfahlsauna, die Arctic Sauna, eine weitere normale Sauna sowie ein kleineres Ruhehaus. Im Keller des Ruhehauses befinden sich ein Solebecken und daneben die Salzstollensauna. Neben dem Ruhehaus befindet sich die eine Saline, welche aber nicht komplett mit Zweigen gefüllt ist. Es schließt sich eine weitere Liegewiese an. Die ganze Anlage ist extrem verschachtelt aufgebaut, es sollen 13 Saunen sein, ohne Karte findet man sich kaum zurecht, ich habe nicht alle gefunden. Überall gibt es noch kleine Nischen mit zwei drei Liegen.
Die Aufgüsse finden zur vollen Stunde in der Panoramasauna statt. Ausnahme sind die Wenikaufgüsse, die finden in der Pfahlsauna statt. An Wochenenden finden noch in anderen Saunen Aufgüsse statt. Der Aufguss dauert ca. 10 Minuten. Die Durchführung ist etwa seltsam. Die erste Runde wird aufgegossen und verwedelt. Dann wird zur zweiten Runde aufgegossen, der Saunameister setzt sich auf einen Hocker und wartet tatenlos ab. Irgendwann erhebt er sich wieder, gießt die dritte Runde auf und verwedelt sie wieder. Vor allem in der dritten Runde sind die Aufgüsse recht heiß, was aber auch an der Sauna liegen kann. Eine lange Seite mit der Eingangstür ist komplett aus Glas, welches schon einen Riss hat. Die Wände der Sauna sowie der Bereich unter den Saunabänken sind gefliest. Das einzige Holz sind die Saunabänke selbst. Das Saunaklima empfinde ich als recht hart.
Der Wenikaufguss findet in der Pfahlsauna statt. Hier passen nur ca. 15 Leute hinein. Der Aufguss geht über 5 bis 6 Runden mit einer Pause nach der dritten Runde. Für die Pause stehen Eimer mit Eis bereit. Der Honigaufguss findet im Dampfbad statt, welches ich als zu kalt empfinde. Die Bänke und der Boden sind kalt, man kommt kaum ins Schwitzen. Der Honig wird nur hineingebracht, jede erhält eine Porzellanschale mit Honig. Nun kann man sich mit dem Honig einreiben, runterschwitzen funktioniert aber wegen der niedrigen Temperatur nicht. Eine Verwedelung des Dampfes oder so findet nicht statt. Ähnlich ist es beim Salzabrieb, der in der Stollensauna stattfindet. Hier erhält man ein Schälchen Salz zum einreiben. Der Saunameister bittet, die leeren Schalen auf die Ablage in der Raummitte zu stellen und geht. Auch hier empfinde ich die Sauna als zu kalt. Einige Besucher gingen mit dem Salz auf der Haut ohne zu duschen ins Solebecken. Auch ein Klangschalenaufguss findet statt. Er ist im Calidarium und es werden statt Klangschalen Glocken verwendet, die meiner Meinung nach mehr scheppern als klingen.
Die Gastronomie habe ich zweimal versucht zu testen. Einmal zur Kaffeezeit bestellte ich eine Waffel. Sie war frisch gebacken, es waren zwei Brüssler Waffeln mit Sahne und sie waren auch lecker. Beim Abendessen hatte ich Pech. Mit meinem Mann haben wir uns an einen Tisch gesetzt. Keine Bedienung weit und breit. Nach ca. 20 Minuten erschien die Bedienung an der Theke. Ich ging hin um etwas zu bestellen, wurde aber darauf vertröstet, dass sie gleich an den Tisch kommen wollte. Zehen Minuten später kam sie dann auch. Meinen Hinweis, dass es nun zu spät sei, vor dem kommenden Aufguss noch etwas zu essen, wollte ich das Essen für nach dem Aufguss bestellen. Dies war laut Auskunft der Bedienung nicht möglich. An diesem Punkt habe ich dann den Gastrobereich verlassen.
Fazit: Mit 20 Euro Eintritt für die Tageskarte ist die Sauna recht günstig. Allerdings wird die erhöhte Mehrwertsteuer dadurch ausgeglichen, dass die Sauna die Woche über statt um 9:00 Uhr erst um 10.30 Uhr öffnet, ebenso schließt sie um 21.30 Uhr statt um 23:00 Uhr. Das Schießsystem ist mit dem großen Schlüssel unpraktisch, denn den Schlüssel kann man nur notdürftig unter das Armband stecken, auf Grund der Schlüsselgröße erhitzt sich der Schlüssel im Aufguss. Dass die Sauna ein umgebautes Freizeitbad ist, sieht man an vielen Stellen. Teil liegen noch alte Waschbetonplatten, man sieht vom Garten auf den alten Bau. Die Anlage ist nicht barrierefrei, überall sind Stufen zu überwinden. Es sind zwar sehr viele Saunen, aber alle Saunen sind recht klein, teils passen nur 10 Leute in die Kabine. Das Solebecken liegt in einer Grotte und ist nicht so salzig wie z.B. in Kaiserslautern. Man merkt kaum Auftrieb. Der Eingang ins Becken ist etwas problematisch, denn die Eingangstreppe ist durch eine Mauer vom Becken getrennt. Da der ganze Bereich recht dunkelt ist, die die Treppe ein schwarzes Loch, man sieht keine einzige der vorhandenen Stufen und muss sich hinunter tasten. Hier wäre ein kleiner Unterwasserscheinwerfer hilfreich. Die meisten Besucher sind Stammgäste, entsprechend laut geht es beim Aufguss zu. Es war von morgens bis nachmittags nur ein Saunameister in der Anlage, der alle Aufgüsse aber auch den Honig und Salzaufguss durchgeführt hat. Später am Tag wurde er von einem anderen Saunameister abgelöst, der dann wiederum die ganze Anlage alleine hatte.
Ich vergebe die Schulnote 4. Ich werde die Sauna wohl kein zweites Mal aufsuchen. Eigentlich müsste ich der Anlage die Note 5 geben, allerdings ist der Garten recht schön, wenn man sich nicht an der 110.000 V Hochspannungsleitung stört, die über den Garten verläuft. Dadurch dass es ein altes Freizeitbad ist, hat der Garten teilweise alten Baumbestand und ist recht schön angelegt.
Der Test stellt ausschließlich meine private Meinung dar.
Gruß
Betzy |